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Der Umzug

 

Drama in 3 Akten

 

Dokumentiert von Rainer Fels

 

 

Darsteller:

Axel                Rainer Fels

Rainer             Dragan Tomas

Verena            Michaela Lang

Steffi              Stefanie Fels

Happo            Hartmut Hammerl

Taxi               Alexander Winkler

Hr. Bremer    Hr. Bremer

Sprecher       Daniela Tomas

 

 

1. Akt     Die Kuba-Party

 

Axel und Rainer treffen mit ihren Autos auf der Kuba-Party ein. Es erfolgt der für die zwei typische Begrüßungs-Handshake.

 

Axel:     Servus Alter!

 

Rainer:     Servus!

Fangen wir gleich mit dem Einräumen der Bar an, oder? Dann haben wir eher Zeit für den ersten Kuba!

 

Axel:     Für mich lieber nicht. Ich muss es heute eher ruhiger angehen lassen. Wir ziehen doch morgen um.

Morgen früh um 7°° Uhr steht schon die Umzugsfirma vor der Tür. Da kann ich mich heute schlecht zuschütten!

 

Rainer:     Ach ja, stimmt! Hab ich ja ganz vergessen. Da habt ihr Euch wirklich den günstigsten Termin ausgesucht. Vor 5°° Uhr kommst du heute bestimmt nicht heim.

Aber Kopf hoch – ein Kuba geht immer.

 

Axel:     Lass uns lieber Happo suchen und fragen, hinter welcher Bar wir arbeiten dürfen.

 

Beide suchen und finden den Kuba-Party-Organisator Happo unter den Anwesenden.

 

Axel:     Servus Happo!

Welche Bar sollen wir uns herrichten?

 

Happo:     Servus, ihr zwei!

Heute wird es nix mit der ‚Bar’, wir haben heute schon zu viele Frauen hier. Aber wir brauchen noch zwei Griller!

Außerdem ist das für Euch eh gescheiter, da könnt ihr wenigstens nicht so viel saufen.

Ihr könnt gleich einheizen, die ersten haben nämlich schon Hunger.

Also, auf.

Rainer:     A-Ha! - Grillen! – Super! – Klasse!

 

Axel:     Ist schon in Ordnung, Alter! Das ist gar nicht so schlecht! Denk an unseren Umzug.

Da kann ich heute wenigstens komplett nüchtern bleiben.

 

Rainer:     Na ja. Ausnahmsweise – eurem Umzug zuliebe.

Lass uns dann wenigstens gleich anfangen.

 

Beide gehen zum Grill, greifen sich Geschirrtuch und Grillbesteck und beginnen zu grillen. Sie leiden aber sehr schnell unter der großen Hitze.

 

Axel:     Oh leck! Ist das heiß hier. Ich schwitze mittlerweile wie eine Sau.

Jetzt hab ich dann langsam die Schnauze voll.

Du könntest aber mal eine Runde zum Trinken holen!

 

Rainer:     Kuba oder Wasser?

 

Axel:     Kuba!

 

Rainer:     Na, also! Jetzt geht’s los!

 

Rainer holt zwei Getränke und reicht eines davon an Axel weiter.

 

Axel:     Hab ich einen Durst! Prost, Alter!

 

Rainer:     Prost!

 

Da beide unter einem sehr starken Durstgefühl leiden, trinken sie das edle Getränk sehr schnell aus.

 

Rainer:     Doch immer wieder lecker, so ein Kuba!

 

Axel:     Gib das Glas!

Ich hol am Besten gleich noch eine Runde, bevor wir hier noch recht blöd in Verzug kommen.

 

Rainer:     HO-HO! Und was wird aus eurem Umzug?

Verena wird sich schön bedanken, wenn du im üblichen Kuba-Party-Zustand nach Hause kommst.

 

Axel:     Ja-Ja! Einer geht schon noch!

 

Axel nimmt Rainers leeres Glas und holt zwei weitere edle Getränke. Eines davon reicht er wortlos an Rainer.

 

Rainer:     Scheiß Hitze! Na dann zum Wohl!

 

Axel:     Prost!

 

Da beide immer noch unter einem sehr starken Durstgefühl leiden, trinken sie das edle Getränk erneut sehr schnell aus.

Der bereits angeheiterte Rainer nimmt wortlos Axels Glas und holt zwei weitere edle Getränke. Eines davon reicht er wortlos dem bereits ebenfalls Wirkung zeigenden Axel.

 

Axel:     Scheiß Hitze! Prost!

 

Rainer:     Prost!

Da beiden ja bereits durch den Alkoholkonsum die Sinne etwas getrübt sind, trinken sie das edle Getränk erneut zu schnell aus.

Das Fest ist vorbei, der Grill brennt noch immer!

Der ob des Zustandes der beiden Grillmeister sehr erzürnte Happo erscheint.

 

Happo:     Sperrstunde!

Es ist jetzt fast 3°° Uhr. Hört jetzt endlich zum Grillen auf und räumt zumindest noch alles sauber auf wie es sich gehört.

Müsst ihr immer so saufen!

 

Rainer:     O-Ha! So eine Überraschung! 3°° Uhr!

Na dann lasst uns aufräumen!

 

Axel nimmt wortlos Rainers leeres Glas, – eine Angabe zur Nummer des Glases ist dem Autor leider nicht möglich – bringt dieses an seinen Ursprungs-Ort zurück, erblickt eine Sitzgelegenheit und lässt sich sogleich darauf nieder. (bzw. er schläft darauf ein)

Rainer säubert den Grill, räumt diesen auf und macht sich nach getaner Arbeit auf die Suche nach Axel.

 

Rainer:     Hat irgendwer den Axel gesehen?

Ah, da sitzt er ja! He Alter, was ist los?

Jetzt stell dich nicht so an! Auf wir fahren jetzt heim!

 

Rainer, selbst nicht Herr der Dinge, versucht den schlafenden Axel, noch weniger Herr der Lage, zum Auto zu schleppen. Fatalerweise wacht dieser direkt vor dem Transportmittel auf.

 

Axel:     He, du spinnst wohl. Gib mir sofort den Schlüssel. Mit dir fahre ich nicht mit. Ich fahre!

 

Rainer:     Nix da. Du Rauschkugel! Ich fahre!

 

Axel:     Nein! Gib den Schlüssel her! Ich fahre!

 

In diesem Moment stößt glücklicherweise ein Taxi hinzu.

 

Taxi:     He, ihr zwei. Jetzt seid mal noch vernünftig. Das Einzige, was für euch heute noch in Frage kommt, ist Taxifahren.

 

Rainer:     Eigentlich gar keine schlechte Idee.

 

Axel:     Halt!

 

Axel, bei Rainer immer noch am Hals hängend, bäumt sich plötzlich auf. Es folgt das Erbrechen!

 

Rainer:     Fertig?

 

Axel:     Ja!

 

Das Taxi nimmt die beiden mit.

 

 

2. Akt     Die Telefonseelsorge

 

Das Taxi mit Axel und Rainer trifft bei Verena ein. Der nicht ganz nüchterne Rainer schleppt den noch weniger nüchternen Axel zur Haustüre und wartet bis Verena öffnet.

 

Rainer:     Guten Morgen Verena!

Entschuldige, dass ich dich um 5°° Uhr wecken muss. Ich kann dir auch nicht so genau sagen was los ist. Aber es ist irgendwie passiert.

Ich hoffe er ist in zwei Stunden zum Umzug wieder O.K.!

 

Verena:     Ihr spinnt ja total. Na toll!

 

Rainer:     Sorry, oder kann ich dir noch irgendwie helfen ihn ins Bett zu bringen?

 

Verena:     Nein, das geht schon! Tschüß!

 

Rainer:     Tschü-üß!

 

Die sichtlich nicht erfreute Verena nimmt den relativ hilflosen Axel in Empfang.

Dieser zieht etwas wackelig seine Hose aus, legt sie fein säuberlich über die Badewanne, erbricht als Betthupferl ein weiteres mal und entschläft dann schnell und friedlich.

Rainer fährt mit dem Taxi heim und begibt sich in das Ehebett.

 

Eine Stunde später, es ist bereits 6°° morgens, klingelt der Wecker.

Verzweifelt versucht Verena den absolut regungslos da liegenden Axel aufzuwecken.

 

Verena:     Axel, komm steh auf.

So sag doch was! Was ist los mit dir. Bitte wach doch auf!

 

Da ihre Bemühungen keinerlei Ergebnis zeigen, ruft sie völlig verzweifelt bei Rainer an. Dieser ist jedoch selbst noch etwas unpässlich.

 

Steffi:     Fels!

 

Verena:     Hallo Steffi. Kann ich bitte den Rainer sprechen, der Axel ist wie tot und ich weis nicht mehr, was ich tun soll!

 

Steffi:     Ja super! Und das vorm Umzug! Ich muss nur schauen, ob ich den überhaupt wach kriege, der schaut selber aus wie tot.

 

Die Kuba-Party erfahrene Steffi zwingt ihren Ehemann in das Leben zurück und reicht ihm schließlich das Telefon.

 

Rainer:     Hääää!

 

Verena:     Hallo Rainer. Entschuldige bitte, dass ich dich so früh anrufe. Ich weis, du schläfst noch. Aber ich weis nicht, was ich tun soll. Der Axel sagt nichts mehr.

 

Rainer:     Wer? Wie? Was? Warum?

Wie viel Uhr ist es eigentlich?

Was ist los?

 

Verena:     Rainer, der Axel liegt einfach nur da. Ich krieg den nicht wach! Der ist wie tot! Was soll ich nur machen? In einer Stunde kommt der Umzugsdienst. Wenn der jetzt tot ist!

 

Rainer:     Schnauft er noch?

 

Verena:     Ja, schnaufen tut er schon noch.

 

Rainer:     Dann ist er nicht tot, sondern nur besoffen!

Lass ihn einfach noch ein bisschen schlafen, dann leg ihm einen Waschlappen ins Gesicht, dann wird er schon wach! O.K?

 

Verena:     Ja. O.K.

 

Nach dieser kurzen Störung versuchen alle noch einmal weiter zu schlafen. Alle, bis auf Axel, der ja von alledem nichts mitbekommt.

 

45 Minuten später startet Verena einen zweiten Versuch, Axel aus dem Bett zu bekommen.

 

Diesmal klatscht sie ihm, wie von Rainer vorgeschlagen, zum Weckvorgang einen Waschlappen in das Gesicht.

 

Verena:     Axel! Jetzt komm endlich! Steh auf!

 

Völlig im Delirium und ziemlich erbost ob der nassen Störung seines Schlafes reagiert der Trunkenbold lauthals schreiend.

 

Axel:     Ich will schlafen!!!

Kann man verdammt noch mal hier nicht schlafen!!!

 

Verena:     Aber Axel. Du kannst nicht liegen bleiben. Der Umzugsdienst kommt!

Das Bett muss weg. Bitte steh auf. Die kommen gleich.

Das ist so peinlich!

 

Axel:     Lass mich in Ruhe!!! Ich will schlafen!!!

 

Nachdem Axel das ganze Haus aufgeweckt hat - bis auf sich selbst natürlich- sucht Verena restlos verzweifelt und in Tränen aufgelöst erneut telefonische Hilfe bei Rainer:

 

Steffi:     Fels

 

Verena:     Hallo Steffi. Ich weis nicht, was ich tun soll, der Axel dreht durch, kann ich bitte noch einmal den Rainer haben.

 

Steffi:     Na klar!

 

Steffi zwingt ihren Ehemann erneut in das Leben zurück und reicht ihm erneut das Telefon.

 

Rainer:     Hääää!

 

Verena:     Hallo Rainer. Entschuldige bitte, dass ich dich schon wieder anrufe. Aber ich weis nicht, was ich tun soll.

Der Axel schreit das ganze Haus zusammen. Kannst du bitte kommen?

 

Rainer:     Wer? Wie? Was Warum?

Was ist los?

 

 

Verena:     Der Axel schreit das ganze Haus zusammen. Der will einfach nicht aufstehen!

Und der Umzugsdienst kommt gleich.

Ich kann doch zu denen nicht sagen, lasst das Bett bitte stehen, da liegt nämlich noch mein besoffener Freund drin und der muss erst noch seinen Rausch ausschlafen.

Das ist so peinlich!

Rainer, bitte hol den Axel ab!

 

Rainer:     Verena, ich hab kein Auto!

Ich bin vor zwei Stunden mit dem Taxi heimgefahren worden. Wie stellst du dir das vor? In meinem Zustand?

 

Verena:     Rainer, bitte hol den Axel ab.

Das ist so peinlich!

 

Rainer:     Na ja - das Auto von der Steffi könnt ich notfalls schon nehmen.

O.K. Dann komme ich halt.

 

Verena:     Danke.

 

3. Akt Die Entgleisung

 

Rainer fährt - nicht gerade unwesentlich fahruntüchtig - mit dem Zweitwagen zu Axel und der völlig aufgelösten Verena.

 

Rainer:     Hallo Verena!

Was ist jetzt mit unserer Rauschkugel.

 

Verena:     Danke Rainer, dass du gekommen bist!

Bitte versuche du, ob du den Axel aus dem Bett bringst. Der schreit das ganze Haus wach.

 

Rainer:     Guten Morgen Axel, aufstehen. Der Umzug beginnt.

 

Doch auch bei dieser gut gemeinten Aufforderung zeigt Axel keine sehr wesentliche Änderung des Verhaltens.

Im Gegenteil, eine gewisse Aggressivität ist nicht mehr zu übersehen.

 

Axel:     Lasst mich einfach nur liegen!!! Ich will schlafen!!!

 

Rainer:     Du kannst jetzt nicht mehr schlafen und liegen bleiben. Der Umzugsdienst kommt gleich. Also – auf!

 

Axel:     Der kann doch umziehen!!! Ihr versteht mich nicht!!!

 

Rainer:     Axel, komm jetzt. Hör auf zu spinnen und steh auf, wir fahren zu mir!

 

Axel:     Der Preis!!! Ja verstehst du mich nicht?!! Der Preis!!!

 

Rainer:     Jetzt steh auf, sonst hau ich dich um!!!

 

Axel:     Der Preis!!! Ja verstehst du mich nicht?!! Der Preis!!! Den Preis den ich ausgemacht habe!!! Der Preis!!! Verstehst du mich nicht!!!

 

Kurz vor einer ernsteren Auseinandersetzung ändert sich urplötzlich und schlagartig Axels Verhalten. Er beginnt mit einem Rundgang und einer Inspektion der Wohnung, bis er vor seine sorgfältig über der Badewanne hängende Hose gelangt.

 

Axel:     Und meine Hose rührt niemand an!!! Die bleibt hier hängen!!!

 

Was wollt ihr eigentlich, es ist doch alles gepackt!!!

 

Wir gehen!!!

 

Ohne weitere Änderung der Bekleidung und ohne weiteren Kommentar verlässt Axel in seiner Unterhose das Haus und setzt sich in das Auto.

 

Rainer:     Kopf hoch, Verena. Alles halb so wild. Der Umzugsdienst macht das alles schon.

Ich ruf dich an, wenn er bzw. falls er wieder nüchtern wird.

 

Rainer fährt mit einem zumindest wieder ansprechbaren Axel im Gepäck nach Hause und überlässt Verena im Umzugs-Chaos.

 

Daheim angekommen muss natürlich ein geeigneter Schlafplatz für den ‚Besten Freund’ gefunden werden.

 

Rainer:     Morgen, Steffi! Ich brauche unser Bett!

 

Steffi:     Ich glaub du spinnst! Soll ich jetzt vielleicht aufstehen?

Igitt!

Stinkt der nach Alkohol!

 

Rainer:     Natürlich stehst du jetzt auf, oder wo soll ich den sonst hinlegen?

 

 

Nachdem Rainer Axel im Ehebett untergebracht hatte, organisiert er umsichtig schnell einen geeigneten und am frühen Samstag Morgen bestimmt hoch erfreuten und motivierten Umzugshelfer.

 

Hr. Bremer:     Bremer

 

Rainer:     Guten Morgen Hr. Bremer. Hier ist der Rainer.

Entschuldigen sie bitte die frühe Störung, nur bräuchte ihre zukünftige Schwiegertochter dringend Hilfe beim heutigen Umzug.

Die sitzt nämlich heulend alleine daheim und wartet auf den Umzugsdienst, während ihr werter Sohn Axel nach der gestrigen Kuba-Party ziemlich betrunken bei mir im Bett liegt.

 

Hr. Bremer:     Der spinnt ja!

Ich kümmere mich darum.

 

Der finale Satz

 

Axel:     Ich verstehe euch alle nicht, der Umzug hat doch bestens geklappt!!!

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